Radolfzeller Aach Dunkel und tief

Radolfzeller Aach Dunkel und tief
Der geheimnisvolle Aachtopf

Wer die Berichte Alexander von Humboldts kennt weiß, wie er nach einem Wasserweg suchte, vom Amazonas hinüber in den Orinoco, also von einem Flusssystem ins andere. Und er fand einen Fluss, der beide miteinander verband – eine geologische Sensation, weltweit einzigartig, hieß es damals. Aber mitnichten! Denn Vergleichbares, wenn auch in kleinem Maßstab, gibt es auch am Bodensee.

Eindrucksvoll zu sehen ist das am Aachtopf im Hegau, an der Quelle der Radolfzeller Aach, die bei Moos in einem sehr schönen Naturschutzgebiet in den Untersee mündet. Hier am Aachtopf „sprudelt“ das zwanzig Kilometer weiter nördlich bei Immendingen und Fridingen versickernde Wasser der Donau aus den Tiefen eines uralten geheimnisvollen Höhlensystems wieder ans Tageslicht hervor und findet statt seines ursprünglich anvisierten Weges über die Donau ins Schwarze Meer doch den über Bodensee und Rhein in die Nordsee. Herausgefunden hat man das, in dem man dem Wasser der Donau einen Farbstoff beifügte und dann schaute, wo das „gefärbte“ Wasser wieder zutage trat. Anders als beim „großen“ Bruder in Südamerika ist es allerdings unmöglich, vom Rhein in die Donau zu schwimmen – und auch die Erforschung der unterirdischen Verbindung ist einigen wenigen geschulten Tauchern vorbehalten.

Es lässt sich aber auch sonst prima aushalten am Aachtopf – bei einem kurzen Spaziergang drumherum oder bei Kaffee und Kuchen – schon vor Generationen war die Quelle ein Ort für eine Mittagsrast bei Durchreisenden. Oder man nutzt den Aachtopf als Ausgangspunkt für eine längere Wanderung. Der „Aacher Geissbock“, ein Premiumwanderweg der „Hegauer Kegelspiele“, ist gekennzeichnet durch malerische Felsen auf seinem Weg durch das Wasserburger Tal und wunderbare Aussichten auf die Vulkane des Hegaus und auf die Alpen.

Und anders als einst Humboldt – der war monatelang unterwegs – ist der Aachtopf in nur rund 20 Minuten vom See aus zu erreichen. Ein kleiner Ausflug in die Ruhe abseits des Sees.

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Durch den wasserreichen Aachtopf
ist die Radolfzeller Aach
ganzjährig für Kanus befahrbar.