Die Natur am Bodensee zu Fuß erkunden
Malerische Naturerlebnisse

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Mit seinen Apfelplantagen und Weinbergen, den unter Schutz gestellten Uferlandschaften und Wäldern gehört der Bodenseekreis zu den malerischsten Urlaubsregionen schlechthin. Für Wanderer und Spaziergänger bietet die Landschaft vielfältige Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler. Touristische Ausflugsziele und einmalige Naturerlebnisse liegen hier direkt nebeneinander.

Die Region für Naturliebhaber

Der Bodensee liegt prominent im Alpenvorland, dort, wo sich die drei Länder Deutschland, Schweiz und Österreich treffen. Einer der größten Flüsse Deutschlands, der Rhein, durchfließt den Bodensee. Bei Konstanz wandelt sich der Fluss in den vier Kilometer langen "Seerhein", der den sogenannten Ober- und Untersee verbindet. Eigentlich handelt es sich beim Bodensee also um zwei Gewässer, die durch eine Halbinsel voneinander getrennt werden. Beliebte Wanderziele wie die Marienschlucht (aktuell leider geschlossen), Juwelen wie die Insel Mainau und der Rheinfall bei Schaffhausen haben die Region berühmt gemacht. Zahlreiche Naturschutzgebiete locken Naturliebhaber an, Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung und seltene Pflanzen warten auf die Besucher.

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Naturschutzgebiete im Bodenseekreis

In der Bodensee-Region gibt es über 30 Naturschutzgebiete und zahlreiche weitere Landschaftsschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, besonders geschützte Wälder, Naturdenkmale und Biotope. Das größte Naturschutzgebiet ist das Rheindelta am österreichisch-schweizerischen Südufer des Bodensees. Das Eriskircher Ried bei Friedrichshafen ist durch die seltene Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) bekannt geworden. Das Wollmatinger Ried beherbergt knapp 300 der 412 am Bodensee nachgewiesenen Vogelarten. Blühende Pflanzen wie Lungenenzian und Knabenkraut sowie viele Farne sind hier heimisch. Informationstafeln entlang eines gekennzeichneten Weges informieren den Besucher über den Artenreichtum des Schutzgebietes. Sie können aber auch geführte Touren und Bootsfahrten durch das Ried buchen.

Besondere Pflanzenwelt

Die Pflanzenwelt am Bodensee ist vielfältig. Streuwiesen, Schilfgürtel, Moorlandschaften und das milde Klima ermöglichen zahlreichen Pflanzenarten das Wachstum, selbst mediterrane Spezies gedeihen hier. Selbst in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten laden malerische Weinberge und Apfelplantagen zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Ein touristisches Ausflugsziel ist die Insel Mainau, deren Naturpark ihr den Beinamen „Blumeninsel“ beschert hat. Ganzjährig können Sie hier das Palmenhaus besuchen, März bis Mai blühen die Orchideen, im Frühjahr die Tulpen, im Sommer die Rosen und gegen Herbst die Dahlien. Das zweitgrößte Schmetterlingshaus Deutschlands steht ebenfalls in den Mainauer Gärten und ist einen Besuch wert.

Wer wildwachsende Pflanzen bevorzugt, der kann Knabenkraut und Lungenenzian im Wollmatinger Ried finden. Eine Besonderheit der Bodensee-Region ist die Irisblüte im Eriskircher Ried von Mai bis Juni. Dann färben einige gelbe Wasserschwertlilien und tausende blaue Sibirische Schwertlilien die Riedwiesen bunt. Bei der Sibirischen Schwertlilie handelt es sich um eine stark gefährdete Spezies! Das Naturschutzzentrum Eriskirch empfiehlt die Zufahrt zum Eriskircher Strandbad als besten Aussichtspunkt, bittet aber darum, dass Sie auf den gekennzeichneten Wegen bleiben.

Heimat und Raststätte vieler Tiere

Als „typische Bodensee-Tiere“ gelten viele Vertreter der Fisch- und Vogelwelt, die Sie mit etwas Glück bei einer Wandertour am Bodensee beobachten können. Der Bodensee ist die Heimat von 40-50 Fischarten, insbesondere das „Bodenseefelchen“ (Blaufelchen) ist hier zu Hause. Aale, Äschen, Barsche, Brachsen, Schleien, Seesaiblinge, Seeforellen, Rotfedern und Zander kommen im Bodensee vor. Die hier gefangenen Hechte erreichen Längen von über einem Meter, die Welse werden sogar bis zu drei Meter lang.

Manche Tierarten gehören ursprünglich nicht zu der heimischen Tierwelt der Region, sondern wurden versehentlich eingeschleppt oder vom Menschen hier angesiedelt. Dazu gehört zum Beispiel die Regenbogenforelle, die vor über hundert Jahren in den Bodensee gesetzt wurde. Die Wandermuschel, die Schwebegarnele und mehrere Krebsarten sind in die Region eingewandert.

Über vierhundert Vogelarten sind am Bodensee heimisch. Dazu gehören nicht nur typische Wasservögel wie Graureiher, Gänsesäger und verschiedene Entenarten, auch Singvogelarten (Meisen, Finken und andere) sind verbreitet.

Der Bodensee spielt außerdem eine wichtige Rolle für viele Zugvögel. Einerseits dient er mit seinem milden Winterklima als Überwinterungsgebiet, andererseits wird er häufig als Raststätte genutzt. Im Herbst lassen sich am Eriskircher Ried oft große Schwärme nieder. Im Frühjahr brüten Haubentaucher und Blässhühner am Bodensee. Das Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried ist eine beliebte Brutstätte für Kormorane.

Zu Lande und zu Wasser

Der Bodensee liegt im nördlichen Alpenvorland, sodass Wander- und Kletterbegeisterte gleich mehrere geeignete Ausflugsziele finden werden. Der höchste Berg der Region ist der 2.502 Meter hohe Säntis in der Schweiz. Zu dem Gipfel führen mehrere Wanderrouten, dank einer Schwebebahn ist er auch für Familien mit Kindern zu erklimmen.

In nur 6 Minuten Fahrt mit der Pfänderbahn erreichen Sie den berühmtester Aussichtspunkt der Region: den 1064 m hohen Pfänder in Bregenz (A). Bei klarem Wetter können Sie von seinem Gipfel in vier Länder blicken (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein). Ob eine Wanderung entlang des Käsewanderwegs, eine sportliche Tour vom Tal bis zur Pfänderspitze oder eine  gemütliche 30-minütige Rundwanderung durch den Alpenwildpark - der Pfänder ist der ideale Ausgangspunkt zum Erkunden der Landschaft. Das Wegenetz auf dem Pfänder ist gut ausgeschildert. Im Alpenwildpark tummeln sich Hirsche, Steinböcke, Wildschweine, Mufflons und Murmeltiere. Für große und kleine Besucher stehen Informationstafeln über die heimischen Wildtiere an den Gehegen zum Lesen bereit. Im Alpenwildpark gibt es seit diesem Jahr eine neue Röhrenrutsche, welche für jede Menge Spaß sorgt. Der Eintritt in den Alpenwildpark ist frei.

Früher waren die „Heidenhöhlen“ bei Überlingen am Bodensee weitbekannt, inzwischen ist von den geheimnisvollen Höhlen und Gängen nicht mehr viel zu sehen. Der Zugang zu der Felswand ist leider gesperrt. Interessante (natürliche) Felsformationen können Sie dafür bei einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Katharinenfelsen besichtigen.

Dreizehn Inseln

Im Bodensee liegen dreizehn Inseln, von denen die Insel Reichenau die größte ist. Das ehemalige Kloster Reichenau mit seinen mittelalterlichen Kirchen gehört zu den touristischen Sehenswürdigkeiten. Die Insel Mainau liegt im Überlinger See und wurde mit botanischen Gärten und einem großen Schmetterlingshaus ebenfalls zu einem beliebten Ausflugsziel. Die bewohnten Inseln sind im Sommer mit Ausflugsschiffen zu erreichen, zu einigen verkehren ganzjährig Personenfähren. Reichenau ist außerdem über den Reichenauer Damm mit Kraftfahrzeugen befahrbar. Die Inseln selbst erkunden Sie am besten zu Fuß. Mehrere Halbinseln ragen in den Bodensee, darunter der Bodanrück, der mit 112 Quadratkilometern die größte Halbinsel ist und den Ober- vom Untersee abtrennt. Dagegen ist die Galgeninsel in der Reutiner Bucht nur 0,16 Hektar groß. Wie die Halbinsel Wasserburg gehörte die Galgeninsel früher zu den echten Inseln.

Die Region begeistert

Die Bodenseeregion ist eine beliebte Urlaubsregion für Naturbegeisterte und Familien. Wanderungen und Spaziergänge durch die Natur, am Seeufer entlang oder durch Wälder, durch blühende Gärten und Obstwiesen, durch malerische Ortschaften - für Wanderer bietet die Region selbst in den dichter besiedelten Gegenden wunderschöne Aussichten.

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