Ochsenhausen
Im Himmelreich des Barock

Schon von weitem ist in Ochsenhausen die gewaltige Anlage der ehemaligen Benediktiner-Reichsabtei zu sehen. Über 700 Jahre lang haben hier Mönche im Geiste des Heiligen Benedikt gewirkt: Ora et labora – Bete und arbeite. 

Heute beherbergen die weitläufigen Konventgebäude die Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg, die größte musikalische Fortbildungseinrichtung dieser Art in der Bundesrepublik. Das im sogenannten Fürstenbau untergebrachte Klostermuseum Ochsenhausen lässt die reiche Geschichte der einstigen Reichsabtei wieder lebendig werden. Und heute wie in früheren Jahrhunderten ist das Ochsenhauser Kloster durch Konzerte und Ausstellungen ein Zentrum für Kunst und Kultur und sorgt dafür, dass die an der Oberschwäbischen Barockstraße gelegene Kleinstadt mit ihren knapp 9.300 Einwohnern ihrem Ruf als Kulturstadt alle Ehre macht. Ein Anziehungspunkt für Musik- und Orgelfreunde ist die berühmte Gabler-Orgel der Basilika St. Georg und die Musikfestspiele Schwäbischer Frühling.

Kunst und Kultur im Kloster

Eine feste Adresse in der Kunstlandschaft Oberschwabens ist die städtische Galerie im altehrwürdigen Fruchtkasten des Klosters. Nur wenige Schritte vom Fruchtkasten entfernt lässt das Klostermuseum die über 900-jährige Geschichte des Klosters Ochsenhausen wieder lebendig werden. Das Gold und Silber aus der Schatzkammer der Äbte vermittelt einen Eindruck von der einstigen Prachtentfaltung im Kloster. Aber auch Wissenschaft und Kunst standen im Kloster hoch im Kurs. Der Wissenschaft diente auch eines der größten Ausstellungsstücke des Museums: ein originalgetreues Modell der barocken Sternwarte, die sich in einem Eckbau des Konventgebäudes befindet. Und wie das ausgeklügelte Wasserversorgungssystem der Klosteranlage funktionierte, erfährt man bei einem Besuch im wasserbauhistorischen Wanderweg Krummbach, dem einstigen Brevierweg der Mönche. An ihm entlang führt einer der schönsten Spazierwege Oberschwabens. Wo einst unter jahrhundertealten Bäumen die Mönche wandelten und in sich versunken ihr Brevier beteten, finden heute Familien Entspannung und Erholung. Kinder vergnügen sich an einem eigens gebauten Wasserspielplatz oder lassen im knöcheltiefen Bach ihre selbst gebauten Schiffchen zu Wasser.

Eisenbahnromantik pur

Wer auf romantische Art nach Ochsenhausen reisen möchte, sollte mit dem „Öchsle“ fahren, der einzigen noch vollständig erhaltenen Schmalspurbahn in Baden-Württemberg. Die 1899 eröffnete 750-mm-Bahn war eine von einst fünf Schmalspurbahnen der Königlich-Württembergischen Staatsbahnen. Alljährlich von Mai bis Anfang Oktober dampft die im Volksmund liebevoll „Öchsle“ genannte Museumsbahn durch 19 Kilometer oberschwäbische Bilderbuchlandschaft zwischen Ochsenhausen und Warthausen bei Biberach. So wird für große und kleine Eisenbahnfans gut 100 Jahre später die Geschichte der schwäbischen Eisenbahn wieder lebendig. Bitte einsteigen, Türen schließen – und willkommen in der guten, alten Zeit.

Tourist-Information Ochsenhausen
Marktplatz 1
88416 Ochsenhausen
Telefon +49 (0) 7352 9220-26
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