Die schönsten Laufstrecken am Bodensee
3 Strecken mit Seeblick

Aus: Schwäbische Sterne / Autorin: Lisamarie Haas

Eine gute Laufstrecke braucht eigentlich nicht viel. Am besten ist es, wenn sie einen flexiblen Startpunkt hat und man an mehreren Orten beginnen kann. Gleiches gilt für den Ausstieg. Eine Runde ist toll - wenn man sie schafft. Wer eine Wendestrecke wählt, kann jederzeit umkehren und die Laufeinheit an die Tagesform anpassen. Langweilig wird es dabei nicht: Wer umdreht, sieht die Strecke aus anderer Perspektive.

Wenn eine Laufstrecke dann noch einen schönen Aussichtspunkt hat und dort zum kurzen Dehnen und Verschnaufen einlädt, ist sie perfekt. Am Bodensee gibt es noch einen Vorteil: Wer die Beine im Wasser abkühlen will, hat es nicht weit.

1. Von Friedrichshafen nach Langenargen durch das Eriskircher Ried

Von Friedrichshafen nach Langenargen sind es auf den Wegen entlang des Bodensees etwa sieben Kilometer. Startpunkt kann beispielsweise der Seeparkplatz oder der Parkplatz an der Rotach-Mündung sein. Auf der Strecke wechseln sich Ausblicke auf den Bodensee mit Naturschauspiel ab. 

Automatisch durchquert man das Eriskircher Ried. Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Bunte Feuchtwiesen, die Schussen mit ihren Altwassern, urige Auenwälder und die Flachwasserzone des Bodensees sind dort zu finden. Als Läufer gibt es daher eine wichtige Regel: Keinen Müll hinterlassen und auf die Natur Acht geben. 

Wendepunkt auf der Strecke kann das Strandbad Langenargen sein, es ist aber auch jederzeit Umkehren möglich. Ein großer Teil der Strecke verläuft über Schotterwege, aber auch Passagen mit Asphalt und Abschnitte mit etwas schmaleren Trails sind dabei. Es ist eine durchweg flache, abwechslungsreiche Strecke, auf der der Lauf wie im Flug vergeht. Selbstverständlich kann man an jedem anderen Punkt auf der Strecke loslaufen oder umkehren.

2. Entlang der Argen zum See

Von „Gießenbrücke“, einem Ortsteil Kressbronns weiter im Hinterland, geht es entlang der Argen in Richtung Bodensee. Die Strecke ist beliebt bei Fahrradfahrern, Spaziergängern und Läufern. An warmen Tagen spenden die Bäume Schatten und auch der Fluss erfrischt und lädt zum Abkühlen ein. Im Herbst und Winter ist die Strecke wegen der Nähe zum Wasser abwechslungsreich.

Nachdenken muss man beim Laufen hier aber kaum, es geht einfach nur geradeaus, bis man nach etwa sechs Kilometern am Bodensee angelangt ist. Wer erst einen Wanderparkplatz später einsteigt, kommt nach rund drei Kilometern an der Mündung der Argen in den See an. Dort lädt der Ausblick zu einer kurzen Pause ein. Zurück kann es dann entweder auf demselben Weg oder aber auf der anderen Flussseite gehen. 

Insgesamt sind es etwa zwölf (oder sechs) Kilometer auf gelenkschonenden Schotterwegen. Die Steigung ist kaum zu spüren: Zum Bodensee geht es etwa 30 Höhenmeter hinunter, die man dann auf dem Rückweg kaum merklich wieder erklimmt.

3. Von Lindau nach Bregenz zur Seebühne

Auf der Strecke von Lindau nach Bregenz wandeln die Läufer auch beim Dreiländermarathon im Oktober. Dabei startet der Lauf auf der Lindauer Insel. Vorbei an der Reutiner Bucht und der Lindauer Therme geht es in Richtung österreichischer Grenze. Richtig atemberaubend wird der Lauf nicht nur wegen der Anstrengung dann spätestens zwischen Lochau und Bregenz auf der österreichischen Seite.  Auch der Ausblick auf den Bodensee, an dem man direkt entlangläuft, lässt den Atem stocken.  

Wer den ganzen Weg nach Bregenz bis zur Seebühne und wieder zurück auf sich nimmt, der wird am Ende um die 22 Kilometer auf der Uhr stehen und in den Beinen haben. Wer das nicht möchte, kann entweder früher umkehren oder auch in Bregenz am Bahnhof in den Zug steigen und den Ausblick auf den Bodensee auf dem Rückweg entspannt aus dem Fenster beobachten. Insgesamt ist die Strecke komplett flach, durchgängig auf Asphalt und für schnelle Läufe gut geeignet.