In acht Etappen um den Bodensee
Der Bodensee-Radweg

Der Bodensee-Radweg: Schönster Radweg Europas?

Berühmt und viel befahren, ist allein sein Name eine Verheißung. Und wahrlich: mit den sanften Hügeln, Obstbaumplantagen, malerischem Alpenpanorama und begleitet von tiefblauem Wasser gehört er zu den schönsten Radwegen Europas. 

Im Gepäck der Radelnden wiegt die Vorfreude leicht. Was wartet auf der anderen Seite des Sees? Worüber stolpere ich im nächsten Ort? Was liegt hinter diesem Hügel, abseits des Weges? All die möglichen Erfahrungen sind wie unausgepackte Geschenke, die entlang der 270 Kilometer des Bodensee-Radwegs den Unternehmungslustigen entgegensehen. Und dabei ist es egal, ob man sich als Familie, E-Biker, Sport- oder Genussmensch auf die Reise macht. Wer Neugier und Lebensfreude mitbringt, dem eröffnen sich entlang der Strecke immer wieder neue Welten.

Die Etappen

1: Konstanz - Überlingen 2: Überlingen - Friedrichshafen 3: Friedrichshafen - Lindau 4: Lindau - Rorschach 5: Rorschach - Kreuzlingen 6: Kreuzlingen - Stein am Rhein 7: Stein am Rhein - Radolfzell 8: Radolfzell - Konstanz

Was wartet auf der anderen Seite des Sees? Worüber stolpere ich im nächsten Ort? Was liegt hinter diesem Hügel, abseits des Weges?

Etappe 1

Beschreibung

Von Konstanz aus führt die erste und zugleich längste Etappe des Bodensee-Radwegs zunächst an der Blumeninsel Mainau vorbei. Dann geht es (steil) aufwärts über den bezaubernden Bodanrück und hinunter zum See bis nach Bodman. Von dort führt der Weg rund um den Überlinger See bis in die Stadt Überlingen, die dank ihrer großzügigen Uferpromenade und einem Stadtgarten mit subtropischer Bepflanzung mediterranen Flair versprüht.

  • Start: Konstanz Bahnhof bzw. Alte Rheinbrücke
  • Ziel: Überlingen, Landungsplatz
  • Anforderungen: ca. 51 km, ca. 300 Höhenmeter
  • Verlauf: Konstanz – Insel Mainau – Dingelsdorf – Langenrain – Bodman-Ludwigshafen – Sipplingen – Überlingen

Unbedingt sehenswert

Jährlich entführt sie über eine Millionen Besucher mit ihrer Blumenpracht in eine Welt aus Duft, Botanik und Leichtigkeit: die Insel Mainau. Mit Schmetterlings- und Palmenhaus, verschiedenen Restaurants, Barockschloss, großem Abenteuerspielplatz und Streichelzoo ist sie ein Paradies für Generationen.
Tipp: Wer auf sein Budget achten muss oder möchte, nimmt das Sonnenuntergangsticket zum halben Preis.

Familienfreude

  1. Frisches Obst, belegte Brötchen oder ein Stück Kuchen auf dem Fuchshof in Dingelsdorf einpacken
  2. Badepause im Strandbad Wallhausen: Neben dem Entspannen in bezaubernder Umgebung kann man sich dort auch Kanus, Kajaks oder Stand-Up-Paddle Boards (SUPs) mieten und den See vom Wasser aus erkunden.
  3. Die Bisonstube Bodenwald oberhalb Bodman-Ludwigshafens begeistert mit Biergarten-Atmosphäre und zu bestaunender Bisonzucht ein paar Meter weiter. Auch die Burgruine Alt Bodman liegt nur wenige Minuten zu Fuß entfernt.

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Etappe 2

Beschreibung

Ab Überlingen führt der Weg am See entlang, vorbei an der Wallfahrtskirche Birnau, den Pfahlbauten in Unteruhldingen bis nach Meersburg. Weiter geht es durch idyllische Weingärten bis in die Zeppelinstadt Friedrichshafen.

  • Start: Überlingen, Landungsplatz
  • Ziel: Friedrichshafen, Hafen
  • Anforderungen: ca. 30 km, ca. 100 Höhenmeter
  • Verlauf: Überlingen – Nussdorf – Uhldingen-Mühlhofen – Meersburg – Immenstaad – Friedrichshafen

Unbedingt sehenswert

  • Wallfahrtskirche Birnau: Die Basilika Birnau zählt zu den wichtigsten barocken Wallfahrtskirchen der Region. Sie erhebt sich inmitten der Weinberge des Überlinger Sees zwischen Überlingen und Uhldingen. Von der Aussichtsterrasse vor der Basilika eröffnet sich den Besuchern ein sensationeller Blick über den Bodensee bis hin zu den nahen Alpen.
  • Die Pfahlbauten in Unteruhldingen: Besucher erwartet hier eine Zeitreise in über 6.000 Jahre Geschichte. Auf Stegen über dem Wasser gelangt man in die nachgebaute Siedlung aus der Stein- und Bronzezeit, immer mit großartigem Seepanorama. Mehr als 1.000 Originalfunde finden sich in der Sonderausstellung „Das Erbe der Pfahlbauer“.

Familienfreude

  1. Besichtigung der Burg Meersburg und des Fürstenhäusle der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, nur einen Katzensprung entfernt.
  2. Den Wegabschnitt von lmmenstaad nach Friedrichshafen mit dem Schiff überbrücken (was durchaus als Bereicherung der Strecke angesehen werden kann, zumal man nur vom Schiff den herrlichen Blick auf die doppeltürmige Schloss-kirche und die Hafeneinfahrt der Zeppelinstadt hat).

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Etappe 3

Beschreibung

Von der zweitgrößten Stadt am Bodensee – Friedrichshafen – geht diese Etappe am Bodenseewasser entlang durch das Naturschutzgebiet „Eriskircher Ried“, vorbei an der romantischen Halbinsel Wasserburg bis zur Inselstadt Lindau.

  • Start: Friedrichshafen, Hafen/Zeppelinmuseum
  • Ziel: Lindau, Bahnhof/Hafen
  • Anforderungen: ca. 23 km, ca. 50 Höhenmeter
  • Verlauf: Friedrichshafen – Eriskirch – Langenargen – Nonnenhorn –Wasserburg a.B. – Lindau

Unbedingt sehenswert

Lindauer Hafen: Die Hafeneinfahrt der Inselstadt Lindau gilt als schönste am ganzen Bodensee. Vor einem beeindruckenden Alpen- und Bodenseepanorama prangen majestätisch der Bayerische Löwe und der Leuchtturm. Wer den „Neuen Leuchtturm“ im Lindauer Hafen erklimmt, hat in 36 Metern Höhe eine fantastische Aussichtsplattform. Verschnaufpausen auf den 139 Stufen bis oben sind erwünscht: Die Innenwände des Turmes zieren amüsante Anekdoten und wissenswerte Fakten über Lindau und den Bodensee.

Familienfreude

  1. Badepausen im Strandbad Friedrichshafen und im Strandbad Eriskirch laden (nicht nur Familien) zu willkommener Erfrischung ein – am Strandbad Eriskirch findet sich nebenan ein Grillplatz, der abends mit atmosphärischen Sonnuntergängen über dem Wasser lockt.
  2. Exkursion in das Eriskircher Ried: Das größte Naturschutzgebiet des Bodensee-Nordufers erstreckt sich von der Rotachmündung bei Friedrichshafen bis zur Schussenmündung bei Langenargen und begeistert mit seltenen Pflanzen, Wasserläufen, Auswaldresten sowie als idealer Vogelbeobachtungsposten. Im Frühjahr blühen in den Riedwiesen abertausende blaue Schwertlilien.

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Etappe 4

Beschreibung

Ab Lindau führt der Radweg am See entlang bis nach Bregenz. Weiter geht es durch das Rhein-Delta und schließlich nach Rorschach. In dieser Etappe passieren die Radreisenden drei Länder innerhalb von etwa 38 Kilometern.

  • Start: Lindau, Bahnhof/Hafen
  • Ziel: Rorschach, Bahnhof/Schiffsanleger
  • Anforderungen: ca. 38 km, ca. 20 Höhenmeter
  • Verlauf: Lindau – Bregenz – Hard – Fußach – Gaißau – Rheineck –Rorschach

Unbedingt sehenswert

Die obere Altstadt von Bregenz lockt mit mittelalterlichen Gebäuden, von denen die meisten weit mehr als nur eine Geschichte zu erzählen wissen, sowie einem einmaligen Ausblick auf den Bodensee. Auch das Kultur- und das Shop-pingangebot der Hauptstadt Vorarlbergs sind einen ausgedehnten Tagesausflug wert. Wer es zeitlich hinbekommt, sollte sich das Erlebnis der Bregenzer Festspiele nicht entgehen lassen sollte. Tipp: Die Seebühne lässt sich auch außerhalb der Spielzeit besichtigen und der Anblick der Bühne mit dem jeweils aktuellen Bühnenbild genießen.

Familienfreude

  1. Eine Seilbahnfahrt mit der Pfänderbahn: Oben angekommen warten eine spektakuläre Seesicht, ein Spielplatz und ein kleiner, kostenloser Alpenwildpark. Neben Vertretern der heimischen Tierwelt findet sich im Park eine Riesenwaldrutsche, die vor allem größere Kinder begeistert.
  2. Mit der Zahnradbahn vom schmucken Städtchen Rheineck im Rheintal nach Walzenhausen im Appenzeller Vorderland. Dort locken Wandertouren, die allen Spaß machen.

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Etappe 5

Beschreibung

Von Rorschach aus geht der Weg über Romanshorn und Arbon bis nach Kreuzlingen, nur einen Steinwurf von Konstanz entfernt. Entlang der Strecke warten ruhige Radwege mit Wiesen linker Hand, den See hat man immer zur rechten.

  • Start: Rorschach, Bahnhof/Schiffsanleger
  • Ziel: Kreuzlingen, Hafen
  • Anforderungen: ca. 38 km, ca. 50 Höhenmeter
  • Verlauf: Rorschach – Horn – Arbon – Romanshorn – Uttwil –  Güttingen – Münsterlingen – Kreuzlingen

Unbedingt sehenswert

Das mittelalterliche Kultur- und Museumsstädtchen Arbon mit Schloss, Altstadt und Seepromenade sollten Radelnde auf dieser Etappe nicht verpassen. Im Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum „MoMö“ erlebt man, wie aus einheimischem Obst Apfelsäfte und Apfelweine kreiert werden. Der fast 40 Meter hohe Schädlerturm mit seiner Aussichtsterrasse bietet die schönste Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Gemeinden.

Familienfreude

  1. Auf dem Altnauer Bodenseesteg entlang spazieren, der mit 270 Metern der längste Steg am Bodensee ist. Dank Badeplattform und mehrerer Abstiegsmöglichkeiten könnt ihr euch heir im Sommer auch prima erfrischen.
  2. Wenn ihr an einem Augustwochenende an Rorschach vorbeikommt, seht nach, ob nicht vielleicht gerade das jährliche Sandskulpturenfestival stattfindet: Hier wird Sand zum Leben erweckt und es entstehen einmalige Kunstwerke.

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Etappe 6

Beschreibung

Ab Kreuzlingen führt die Strecke am Schweizer Ufer durch kleinste Fachwerkdörfer und immer am See entlang bis nach Stein am Rhein.

  • Start: Kreuzlingen, Hafen
  • Ziel: Stein am Rhein, Rheinbrücke
  • Anforderungen: ca. 31 km, ca. 100 Höhenmeter
  • Verlauf: Kreuzlingen – Gottlieben – Ermatingen – Salenstein-Mannenbach – Berlingen – Steckborn – Mammern – Eschenz – Stein a.R.

Unbedingt sehenswert

Napoleonmuseum Arenenberg: Das Anwesen in Salenstein liegt gegenüber der Insel Reichenau und eröffnet einmalige Perspektiven auf die Region. Historische Bedeutung erlangte es als Wohnsitz der vormaligen holländischen Königin Hortense de Beauharnais und Mutter des späteren französischen Kaisers Napoleon III. Von April bis September finden jeweils sonntags öffentliche Führungen durch das Museum und den bezaubernden Schlosspark, der auf eine Zeitreise durch die Gartenepochen mitnimmt, statt.

Familienfreude

Wetterunabhängig und erlebnisreich ist der Besuch des SEA LIFE Konstanz. Von Pinguinen bis Piranhas begibt man sich hier auf eine Reise in die Vielfalt der Unterwasserwelt.
Eine Schifffahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen: In der Schaffhauser Altstadt gibt es viel zu entdecken – allein 171 Erker wollen gezählt werden! Zudem sind es von hier nur noch 3,5 km zum spektakulären Rheinfall. Diese sind in rund 20 Minuten mit dem Rad, in etwa einer Stunde zu Fuß bewältigt.

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Der Rheinfall gehört zu den drei größten Wasserfällen Europas und ist somit definitiv einen Ausflug wert! Über eine Breite von 150 Metern stürzen gewaltige Wassermassen über die Felsen hinab.

Etappe 7

Beschreibung

Ab Stein am Rhein geht es über die Künstler-Halbinsel Höri bis nach Radolfzell. Dieser Streckenabschnitt ist bezaubernd, hält allerdings ein paar kleine Steigungen bereit.

Start: Stein am Rhein, Rheinbrücke
Ziel: Radolfzell, Bahnhof/Hafen
Anforderungen: ca. 27 km, ca. 100 Höhenmeter
Verlauf: Stein am Rhein – Öhningen – Wangen – Gaienhofen – Moos –Radolfzell

Unbedingt sehenswert

Den Alltag der zwei weltberühmten Künstler Otto Dix und Hermann Hesse erlebt man hautnah in den ehemaligen Wohnhäusern auf der Halbinsel Höri: Das Museum Haus Dix in Hemmenhofen erlaubt Einblicke in das Schaffen des Malers, genau wie das Hesse Museum Gaienhofen, in dem Besuchende in die Lebensjahre des Schriftstellers Hermann Hesse am Bodensee eintauchen. Erwähnenswert sind auch die idyllischen Gärten des Museum Haus Dix und des Mia-und-Hermann-Hesse-Haus, das sich neben dem Museum in Gaienhofen befindet.

Familienfreude

  1. Klingenbachschlucht: Eine wildromantische Schlucht und für Kinder ein echter Abenteuerspielplatz – der Rundweg führt über Brücken, Wege und Stege. Wichtig: Bei nasser Witterung ist der Weg nicht ganz ungefährlich und sollte nur mit gutem Schuhwerk begangen werden
  2. Plantsch-Pause im Strandbad Horn in Gaienhofen, nicht zu vergessen ein Kiosk-Eis.
  3. Picknick unter den alten Baubeständen am Strand von Wangen, wo im 3. Jahrhundert v. Christus schon erste Pfahlbausiedlungen standen. Im Heimatmuseum Fischerhaus, dem ältesten Gebäude des Ortes, sind Funde der Steinzeit und eine Fossiliensammlung aus den Öhninger Steinbrüchen zu entdecken.

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Etappe 8

Beschreibung

Die letzte Etappe führt über Radolfzell nach Allensbach und schlussendlich zurück nach Konstanz. Eine Runde über die Weltkulturerbe-Insel Reichenau bietet sich an. Ohne diese Variante ist die Strecke mit 21 Kilometern kurzgehalten.

  • Start: Radolfzell, Bahnhof/Hafen
  • Ziel: Konstanz, Alte Rheinbrücke/Bahnhof
  • Anforderungen: ca. 21 km, ca. 30 Höhenmeter
  • Verlauf: Radolfzell – Markelfingen – Allensbach- Reichenau (Abzweig Inseldamm) – Konstanz

Unbedingt sehenswert

Zurück am Ausgangspunkt rückt nun endlich Konstanz als größte Stadt am Bodensee in den Fokus: Keineswegs verpassen solltet ihr einen Rundgang durch die Altstadt mit Niederburg und dem Münster Unserer Lieben Frau. Tipp: Die Aussicht vom Münsterturm ist absolut fantastisch!

Natürlich ist auch die Seepromenade mit der neun Meter hohen Imperia, dem geschichtsträchtigen Konzil und der Dominikanerinsel ein fast magischer Ort als Abschluss einer rundum gelungenen Reise auf dem Bodensee-Radweg.

Familienfreude

  1. Streuobst-Sortengarten in Möggingen: Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Mindelsee und den Bodensee. Durch den bunt gemischten Baumbestand führt ein Lehrpfad, der über die verschiedenen Sorten und den Lebensraum Streuobstwiese informiert.
  2. Ab Markelfingen bietet sich ein Ausflug zum Naturschutzgebiet Mindelsee oder zum Wild- und Freizeitpark Allensbach an.
  3. Den Kletterpark im Mainauwald Konstanz entdecken und anschließend den Tag im angrenzenden Biergarten im ehemaligen Kloster ausklingen lassen.

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